Die Technologie des Schreitharvester hat jede Menge Fan's, eine Walking Machine, wie sie in der Internetgemeinde auch genannt wird, hat immer noch den Touch von Utopie. Vielleicht war diese Technologie auch Vorreiter der modernen Robotertechnik, mit der es heutzutage möglich ist, diverse Vorlagen aus der Natur nachzubauen. Mechanische Insekten mit Kameras, wie man sie aus Filmen kennt, sind längst Realität. Es gibt Spinnen, Käfer und auch Flugobjekte auf rein mechanischer Basis, die ihrer Vorlage aus der Natur schon recht ähnlich sind.
Dies dann auf eine "echte" 10-Tonnen schwere Arbeitsmaschine umzusetzen, ist wohl das, was die Interessierten fasziniert. Die meisten Anfrage zum Schreitharvester kamen von Kollegen, die selbst Forst- oder Baumaschinen fahren. Und selbst für eine Abhandlung in einem Gymnasium wurden hier Informationen eingeholt.
So mancher fragte dabei nach dem Sinn dieser Walking Machine....
Ein Vorteil wäre mit Sicherheit das Arbeiten in sumpfigem Gelände. Wir kennen alle die bis zu einem Meter Spuren, die Forstmaschinen bei feuchtem Untergrund hinterlassen. Dies würde mit dem Schreitharvester natürlich nicht passieren. Durch Veränderungen der Auflagetellergrösse an den Beinen in besonders sumpfigen Flächen wäre es sogar möglich, in moorähnlichen Gebieten zu arbeiten. Je nach Tellergrösse und Feuchtigkeit hinterlässt die Maschine einen etwa 5-10cm tiefen Eindruck im Waldboden, was im Vergleich zum Rad- oder Kettenharvester schon mal ein riesiger Fortschritt wäre. Gegenüber diesen Fahrmaschinen gäbe es auch ein weiteres Plus beim Arbeiten im Hang. Der Menzi-Muck zeigt hier, das es mit Schreittechnik problemlos möglich ist, ohne Fahrspuren und Seilwindenunterstützung, selbst steilste Hänge hinauf zu krabbeln und Wälder zu pflegen, für die nur noch der Einsatz von Seilanlagen wie dem Gebirgsharvester der Firma Koller möglich sind.
Für mich stellt sich aber auch die Frage:
Wer holt das Holz aus dem Wald, das ein Schreitharvester dort aufgearbeitet hat?
Es wäre ja absoluter Nonsens, eine Maschine mit ökologischer Ausrichtung einzusetzen und danach mit einem schweren radgetriebenen Forwarder das Holz herauszuholen und dabei die geschonten Flächen zu zermalmen. Es bräuchte dann also auch einen Schreit-Forwarder. Und ob das dann am Ende noch rentabel ist, wenn dieser Forwarder mit 2-3 km/h eine längere Strecke laufen muss, um sein gesammeltes Holz am Transportplatz abzuladen, wage ich zu bezweifeln.
Dennoch haben wir eine Pflicht, unsere Welt, unseren Wald so zu hinterlassen, das auch unsere Enkel noch damit und davon leben können und aus dieser Notwendigkeit kann ich mir schon vorstellen, solch ein Maschinenpaar in naher Zukunft mal in echter Produktion zu sehen. Es ist vielleicht nichts für den Forstunternehmer, der damit sein täglich Brot verdienen muss, das aber solch Einheit zum Beispiel durch Naturparks oder ähnliche schwierige Waldgebiete reist, ist durchaus denkbar.
Videos und Weiteres zur Maschine finden Sie unter Downloads
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