Schreitharvester - The Walking Machine
Ein stählernes Insekt oder, wie man sie im Internet nennt: The Walking Machine
Der Name sagt es schon: Diese Maschine hat keine Räder, sondern statt dessen 6 "Beine", schreitet also durch den Forst.
Zur Technik beim Modell von Timberjack/John Deere:
Prinzipiell handelt es sich um einen ganz normalen Harvester, welcher jedoch auf 6 Beinen steht. Erste Versuche dazu wurden bereits Anfang der 1980er Jahre gemacht, zuerst mit mehr oder weniger provisorischen Modellen, um das Prinzip der Beinsteuerung zu entwickeln. Später dann mit modern gestaltetem Design, einer abgerungeden Kabine, die allen Komfort eines normalen Harvesters bietet.
Verbaut wurden überwiegend Bauteile, die auch in der Produktion anderer Radharvester verwendet werden. Motor, Kran und elektrische Steuerung des Harvesterkopfes sehen der 1070er-Serie ziemlich ähnlich, Rahmen, Kabine und Motorhauben mussten konstruktionsbedingt angepasst werden, um Platz für die Gelenke der Beine zu haben. Der Kran hat einer verlängerte Säule und arbeitet über die Kabine hinweg. Ein Nachteil ist sicher der dadurch erhöhte Kipppunkt der Maschine. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, das es schon einiges an Praxis benötigt, um sich damit während der Holzernte auch als Fahrer sicher zu fühlen.
Durch eine ausgeklügelte hydraulische Steuerung werden beim "Schreiten" jeweils 1 - 3 Beine angehoben und vor, zurück oder für Lenkbewegungen auch seitwärts gesetzt. In der Lenkbewegung sind pro Schritt nur geschätzte 20cm je Arm möglich, eine 180-Grad-Drehung würde damit wohl einiges an Zeit benötigen. Die Schreitgeschwindigkeit des Harvesters ist vergleichbar mit der Fahrgeschwindigkeit konventioneller Rad-Harvester während der Arbeit in einer Rückegasse. Unrentabel wird es sicher, wenn man, wie in vielen Unternehmen üblich, mal eben zur nächsten Fläche "per Achse" umsetzen muss.
An den Bein-enden befinden sich runde Stahlplatten, die in Kugelgelenken sitzend, relativ frei beweglich sind, sich somit Bodenunhebenheiten anpassen können und während der Arbeit den eigentlichen Bodenkontakt darstellen. Durch die Nivellierautomatik ist sicher gestellt, das die Maschine bei jeder Bewegung in der Arbeitsposition waagerecht steht und das sowohl in der Achse vorn/hinten wie auch rechts/links. Beim Abstellen der Maschine wird diese auf die Erde gestellt und damit die sechs Beine entlastet. Dies in auch die ideale Einstiegsposition für die Fahrerkabine.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Auf Grund der grossen Bodenplatten ist diese Maschine ideal für sumpfige Gebiete. Auch kann ich mir vorstellen, das sie im Steilhang eingesetzt werden kann. Ein Rutschen ist praktisch ausgeschlossen.
Das Grundprinzip beim Menzi-Muck
Ein eher kleinerer Bagger mit vier an langen und einzeln in der Höhe verstellbaren Armen sitzenden Rädern. In diesen Armen sitzen hydraulisch ausfahrbare Stützarme mit beweglichen Krallen. Durch das wechselseitige Bewegen dieser Stützarme und/oder der Räder kann man so Berge erklimmen oder (mit Hilfe des Krans) auch Spalten bis 6 m überwinden. Vorrangiger Einsatz der Menz-Muck liegt im Baugewerbe und natürlich im Bergland. Möglich ist auch die Erweiterung mit Harvesteraggregat.
Menzi-Muck ist der Vorreiter für alle Schreittechnik. Erste Schreitbagger wurde bereits 1966 entwickelt. Weitere Infos unter
www.menzimuck.com
Menzi-Muck ist ein schweizer Hersteller für Baumaschinen